Die Formgebung im teilflüssigen Zustand und insbesondere das Thixo-Schmieden bezeichnen die Formgebung von metallischen Werkstoffen zwischen deren Solidus- und Liquidustemperatur. In Abhängigkeit von der Bauteilkomplexität wird hierbei ein Flüssigphasenanteil zwischen 20 % und 60 % eingestellt. Für die Einstellung dieser Phasenanteile stehen dabei, beispielsweise für Al-Si-Legierungen, lediglich Temperaturfenster von etwa 12 Kelvin zur Verfügung. Das thixotrope Verhalten, welches vor allem für Metalllegierungen mit globularen Gefügen in diesem teilflüssigen Zustand charakteristisch ist, zeichnet sich dabei durch die Verringerung der Strukturstärke unter einer Scherbelastung sowie ihren vollständigen Wiederaufbau während der nachfolgenden Ruhephase aus. Neben der Verarbeitung von Gusslegierungen ermöglicht dieses Fertigungsverfahren damit auch die Formgebung schwer gießbarer, hochschmelzender und auch partikelverstärkter Legierungen sowie die Integration metallischer und faserartiger Verstärkungskomponenten in Leichtmetallmatrizes. Aktuelle Projekte, die in diesem Zusammenhang am Institut für Umformtechnik (IFU) durchgeführt werden, sind übergeordnet in die Forschungsbereiche „Monolithische Werkstoffe“, „Hybride Werkstoffsysteme“ und „Fügen von Verbund- und Metallwerkstoffen“ unterteilt.
Forschungsthemen
Anlagen und Software
Kim Rouven Riedmüller
Dr.-Ing.Abteilungsleiter Formgebungsverfahren / Abteilungsleiter Blechumform-und Schneidverfahren